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Entwicklung Plauen
" Historik "
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Plauen im Jahre 1122 in der Weiheurkunde der Johanniskirche. Die 1224 an den deutschen Orden übergebene Kirche wurde zum Ausgangspunkt der vor 1200 anzusetzenden Stadtentwicklung. Schon 1244 erfolgte die Angliederung der Neustadt. Im 14. und 15. Jahrhundert erhielt Plauen Privilegien wie das Münzrecht sowie eine eigene Gerichtsbarkeit und wurde 1602 zur Hauptstadt des „Voigtländischen Kreises“.
Ab 1907 war Plauen eine kreisfreie Großstadt in welcher in 388 Betrieben Stickerei- und Spitzenarbeiten hergestellt wurden.
Warum das "Vogtland" Vogtland heißt
Der Landschaftsnamen Vogtland geht auf die im 11. bis 16. Jahrhundert hier herrschenden Vögte von Weida, Gera und Plauen zurück. Um 1180 wurden die Herren von Weida mit der Stellung und dem Titel eines Vogtes von Kaiser Friedrich I. Barbarossa betraut. Bei der Teilung des Stammhauses Weida in die Häuser Gera und Plauen wird der Titel übertragen. Als Reichsministeriale betrieben sie den Landesausbau und förderten die Urbanisierung. Die Vögte errichteten im 13. Jahrhundert in Plauen eine Burg.
Im Jahr 1244 erfolgte eine erste Stadterweiterung durch Angliederung der Neustadt. Im Jahr 1254 taucht der Begriff Vogtland erstmals in der Geschichtsschreibung auf. Der Bündnisvertrag von 1254 der Vögte mit dem Markgrafen Heinrich von Meißen zeigt, dass sich die Vögte als eigenständige Territorialherren betrachten. Die Vögte von Weida, Gera und Plauen gaben dem Land den Namen. Sie erhielten von Kaiser Barbarossa landesherrliche Befugnisse, die sonst nur Markgrafen bekamen, z.B. die oberste Gerichtsbarkeit und das Lehensrecht.
Mit Heinrich VI. von Plauen endete 1563 die Herrschaft der Vögte, nachdem dieser das 1559 an den Kurfürsten von Sachsen verpfändete Land nicht mehr einlösen konnte. Das Vogtland ist seit 400 Jahren kein selbständiges politisches Gebilde mehr. Der Begriff hat sich jedoch mit erstaunlicher Zähigkeit erhalten und wird mit großer Selbstverständlichkeit im tagtäglichen Leben verwendet.
Quelle: www.Plauenspitzenstadt.de
1122 |
anläßlich der Weihe der Johannis-Kirche erfolgt die erste urkundliche Erwähnung der Siedlung "vicus plawe" (man geht aber davon aus, daß bereits um 900 erste slawische Siedlungen auf dem Territorium Plauens entstanden) |
1224 |
Plauen erhält das Stadtrecht (Plauen wird als Stadt mit besonderen Rechten bezeichnet) |
1244 |
die Stadtgrenze wird mit der Gründung der Neustadt erweitert |
1329 |
Verwendung eines Stadtsiegels (das sogenannte "sigillum civium in plawe"), daß das noch heute gültige Stadtwappen zeigt (siehe Seitenanfang und Hintergrund) |
1430 |
Hussiten belagern und erobern das Schloß und brannten es nieder, ein großer Teil der Stadt ging in Flammen auf |
15. Jh. |
die Tuchmacherei entwickelt sich |
1521 |
Beginn der Reformation |
1548 |
die Stadt brennt erneut nieder, ausgelöst durch einen Büchsenschuß |
1566 |
über ein Viertel der Bevölkerung Plauens wird durch die Pest dahingerafft |
1569 |
Plauen wird an Sachsen verkauft |
16. Jh. |
die Baumwollweberei verdrängt zunehmend die Tuchmacherei und Zeugherstellung |
1602 |
Plauen wird Hauptstadt des "voigtländischen Kreißes", hier leben höchstens 3.500 Einwohner |
1632 |
General Holk, der "Schinder der Vogtländer" fiel auf Befehl Wallensteins mit seiner Armee in die Stadt ein, plünderte, brandschatzte und mordete fürchterlich (der 30-jährige Krieg dauert schon 14 Jahre) |
1633 |
die Pest kommt erneut nach Plauen, über die Hälfte der Bevölkerung kommt dabei ums Leben, unter ihnen auch General Holk |
1644 |
mindestens vier schwedische Regimenter belagern Plauen |
1697 |
die Sächsische Fahrpost fährt von Dresden über Plauen nach Nürnberg |
1701 |
Errichtung der ersten zentralisierten Manufaktur |
1780 |
die Stickerei wird zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig der Stadt |
1810 |
die Baumwollspinnerei und die Lang- bzw. Plattstichstickerei entsteht als neuer wichtiger Industriezweig |
1812 |
Napoleon zog mit seiner Armee (über 126.000 Mann) durch Plauen, auf dem Weg nach Rußland |
1813 |
auf seinem Rückzug kommt Napoleon erneut durch Plauen, mit deutlich weniger Soldaten |
1831 |
in Plauen leben ca. 8.500 Einwohner |
1833 |
obwohl der Turnsport von der Reaktion verboten wurde, gründet Otto Leonhard Heubner, ein Sohn der Stadt Plauen, einen Turngarten und sieben Jahre später eine städtische Turnanstalt. Sehr schnell verbreitete sich die Turnbewegung von Plauen aus zuerst über das Vogtland und dann über ganz Sachsen. |
1844 |
ein schwerer Brand zerstört erneut große Teile der Stadt |
1848 |
Eröffnung der Eisenbahn-Teilstrecke Plauen - Hof der Sächsisch-Bayerischen Eisenbahn |
1851 |
Erweiterung der Eisenbahnverbindung über Reichenbach nach Leipzig (nach dem Bau der Göltzschtal- und Elstertalbrücke) |
1857 |
mit der Maschinenstickerei wird der Grundstein für einen neuen Industriezweig gelegt |
1860 |
Bau eines Krankenhauses |
1871 |
in Plauen leben ca. 23.000 Einwohner |
1877 |
die Kunstgewerbliche Fachzeichenschule wird in Plauen gegründet, die erste Kunstschule für die Textilindustrie in Deutschland |
1880 |
Beginn der maschinellen Herstellung von Tüll- und Ätzspitze, Ausgangspunkt für die Plauener Spitze Es beginnt ein rasanter wirtschaftlicher Aufschwung der Stadt, die Einwohnerzahl steigt auf über 34.000 an. |
1881 |
die Vogtländische Maschinenfabrik AG entsteht und entwickelt sich zu einem der weltgrößten Stickereimaschinenhersteller des 20. Jahrhunderts (später werden außerdem noch Webstühle, Druckmaschinen, LKW, Busse, Taktstraßen u.a. hergestellt) |
1890 |
in Plauen haben nun ca. 46.700 Einwohner ihren Hauptwohnsitz |
1894 |
die Plauener Straßenbahn nimmt ihren Fahrbetrieb auf |
1899 |
die erste Rotationsdruckmaschine wird gebaut |
1900 |
die Plauener Spitze wird am 18. August auf der Weltausstellung in Paris mit dem "Grand Prix" ausgezeichnet und ist noch heute national und international gefragt (siehe auch Spitzenmuseum) Inzwischen leben ca. 92.000 Einwohner in Plauen. |
1904 |
Plauen überschreitet die Grenze von 100.000 Einwohner und wird damit zur Großstadt |
1905 |
das Syratal-Viadukt, die heutige Friedensbrücke, wird eingeweiht (damals die größte Steinbogenbrücke mit der größten Spannweite Europas) |
1907 |
Plauen erhält den Status einer kreisfreien Stadt |
1912 |
in Plauen leben, begünstigt durch den wirtschaftlichen Aufschwung, über 128.000 Einwohner. Damit war Plauen die Stadt mit den meisten Millionären in Deutschland. in Plauen sind über 16.000 Stickereimaschinen im Einsatz |
1914 - 1918 |
im ersten Weltkrieg verlieren über 3.000 Einwohner ihr Leben. Ungefähr 1.700 Plauener wurden zu Kriegsgefangenen. |
1923 |
Obwohl die Inflation in Plauen Einzug hält, bleibt die Einwohnerzahl mit ca. 110.000 noch stabil. |
1929 - 1933 |
die Weltwirtschaftskrise sorgt für die höchste Arbeitslosenquote Deutschlands (über 50 %, gemessen an der Einwohnerzahl) |
1944 / 1945 |
über 6.500 Einwohner fielen dem 2. Weltkrieg bisher zum Opfer und obwohl keine militärische Notwendigkeit mehr bestand, wird Plauen mit 14 englisch-amerikanischen Bombenangriffen (von September 1944 bis April 1945) zu 75 Prozent zerstört, fast 3.000 Einwohner sterben, eine Zählung ergibt ca. 12.600 Bombentrichter. Plauen war damit eine der meistzerstörten Städte der gesamten späteren sowjetischen Besatzungszone (mehr als z. B. Dresden mit ca. 60 %). Beim letzten Bombenangriff am 10.April 1945 zerstörten die 1.965 Tonnen abgeworfenen Sprengstoffs etwa 164 Hektar des Stadtgebietes. |
1945 / 1946 |
der amerikanischen Besetzung vom 16. April 1945 bis 30. Juni 1945 folgte ab 1. Juli 1945 die sowjetische Besetzung (das Vogtland wird gegen West-Berlin "getauscht"). In Plauen leben noch ca. 78.700 Menschen. |
1949 - 1989 |
40 Jahre Sozialismus und kommunistische Herrschaft bringen die Stadt "bewußt" an den Rand der Bedeutungslosigkeit, lediglich solche "Export-Schlager" wie z.B. Plauener Spitze, Druckmaschinen, Taktstraßen oder Plauener Gardine werden weiter in der ganzen Welt "verkauft" |
1950 |
die Zahl der Einwohner ist seit dem Ende des 2. Weltkriegs auf ca. 84.000 gestiegen |
1955 |
Am 17. September wird das 1. Plauener Spitzenfest feierlich eröffnet. Das Fest dauert eine Woche. Danach findet die Festwoche jährlich statt (mit einigen Unterbrechungen von 1960-1963 und 1969). |
1964 |
Das Parktheater (im Stadtparkgelände) mit 2350 Zuschauerplätzen wird mit dem 6. Spitzenfest eingeweiht. |
1974 |
Das Gelände des Parktheaters wurde mit Verkaufsbungalows und Kaffeegärten umfassend ausgebaut Zeitgleich mit der Festwoche zum 15. Spitzefest wird die 750-Jahr-Feier Plauens begangen. |
1980 |
in Plauen leben ca. 79.000 Menschen |
1987 |
noch zu DDR-Zeiten wird eine Städtepartnerschaft mit Hof/Saale (damals BRD) begründet |
1989 |
Es war ein historischer Augenblick, ein "moment of revolution", wie ihn der amerikanische Historiker John Connelly bezeichnet hat. Die Demonstration in Plauen war, da sind sich die Forscher heute einig, einer der wichtigsten Anfänge vom Ende der DDR. "Plauen war die erste ostdeutsche Stadt, die einen geeinten Willen zur Wende ausdrückte; sie war die Einzige, in der der ostdeutsche Umbruch von Anfang an eine Sache der Massen war", lautet das Fazit Connellys. Die Einwohnerzahl sinkt durch "Ausreisen" auf ca. 70.000 Menschen. |
ab 1990 |
Trotz großer wirtschaftlicher und sozialer Probleme beginnt der langsame Aufbau von Plauen. Die Einwohnerzahl steigt langsam wieder an (ca. 71.400 Einwohner) |
1993 |
Zu Ehren von Erich Ohser, besser bekannt als E.O. Plauen und die Zeichnungen von "Vater und Sohn", wird die e.o.-Plauen-Gesellschaft gegründet. |
1996 |
in Plauen leben noch ca. 67.500 Menschen |
1997 |
der "Tag der Sachsen" findet in Plauen statt |
2001 |
Nach einem Volksentscheid erhält das Stadtzentrum ein neues Aussehen. Die Stadt-Galerie und die neue Zentralhaltestelle der Straßenbahn werden eröffnet. Die Einwohnerzahl steigt vor allem durch Eingemeindungen an (ca. 71.200 Einwohner), sinkt aber in den Folgejahren um ca. 600 Einwohner pro Jahr. |
2006 |
in Plauen leben noch ca. 68.600 Einwohner |
2007 |
das alte Stadtbad am Ufer der Weißen Elster soll nach langer Zeit der Rekonstruktion und Erweiterung (seit 2004) eröffnet werden Plauen wehrt sich intensiv gegen Pläne des sächsischen Innenministeriums, der Stadt im Zuge der Kreisreform den Status einer kreisfreien Stadt zu nehmen. |